Die Vorarlberger Autorin Daniela Egger hat für uns ein wunderbares Stück zum Thema Demenz geschrieben.

 

"Die Insel in mir"

 

ist eine poetische, sinnliche, sehr tief gehende aber auch humorvolle Auseinandersetzung mit der Krankheit und ihren Auswirkungen innerhalb einer Familie.

 

Uraufführung in der KAMMGARN Hard am 1. / 2. und 3. September2023 mit drei ausverkauften

und erfolgreichen Aufführungen! DANKESCHÖN ...

29. Februar bis 17. März 2024 eine dreiwöchige Tour durchs LändleplusLindau ...

Es war großartig und wunderbar!

Ein DANKESCHÖN an alle Veranstalter:innen und Besucher:innen.

Sieben Mal volles Haus - sieben Mal Spannung - sieben Mal Begeisterung!

 

Donnerstag 29.2.2024     20.00 Uhr Spielboden Dornbirn          

Samstag, 02.3.2024         20.00 Uhr Pfarrsaal Höchst                  

Sonntag 03.3.2024          18.00 Uhr Dorfsaal Mellau                    

Freitag 08.3.2024            19.30 Uhr DorfMitte Koblach                

Samstag 09.3.2024         20.00 Uhr Tubô Saal Andelsbuch         

Freitag 15.3.2024             19.30 Uhr Saumarkt Feldkirch             

Sonntag 17.3.2024           19.00 Uhr kiez Lindau Aeschach          

 

 

Die Farbe Blau und andere Inseln

 

Das Theaterstück „Die Insel in mir“ erzählt die Geschichte von Doro, einer Musikerin in ihren 70ern mit einer demenziellen Entwicklung. Ihr zur Seite steht Milena, ihre 24-Stunden Betreuerin und Tochter Rita und deren Familie. Doro und Theo, ihr verstorbener Mann, führen nach wie vor intensive Gespräche und musizieren zusammen, denn Doros Wahrnehmung ist inzwischen unabhängig von harten Tatsachen. Sie fühlt sich in dem Haus, in dem sie schon so lange lebt und in dem sie gemeinsam ihre Kinder großgezogen haben nicht mehr wohl, es ist ihr keine Heimat. Sie möchte zurück in ein früheres Zuhause in Marokko, das es aber nicht mehr gibt. Ihr Bestreben, ihren Sehnsuchtsort wiederherzustellen, bringt ihre Tochter Rita und deren Familie auf die Frage nach der besten Lösung für die Zukunft. Soll sie in ein Pflegeheim kommen, oder sollen sie zusammenziehen und das große Haus übernehmen, um besser auf Doro achten zu können?

„Die Musik schafft eine ... eine Kugel. Die Kugel hat einen Rand, wie eine Insel. Auf der bin ich, mit der Musik,“ sagt Doro beim Versuch, ihre Welt zu beschreiben – Milena ist diejenige, die sie am besten verstehen kann, denn die beiden verbringen jeden Tag zusammen und Milena kennt die Einsamkeit so gut wie Doro.

 

Das Stück bringt die Sichtweise einer Frau mit Demenz auf Augenhöhe mit der Lebenswelt der anderen Personen, die sich liebevoll und bemüht den Fragen stellen, die eine Demenz an die gesamte Familie richtet. Das langsame Abschiednehmen von der Mutter, wie sie früher war ist für Tochter Rita sehr schwer, die Zurufe des Bruders Tony aus dem fernen Wien nicht immer hilfreich.

 

Die Autorin Daniela Egger leitet die Aktion Demenz von connexia und beschäftigt sich seit dem Jahr 2012 berufsbedingt mit dem Thema Demenz. „Für mich war es wichtig, dass die Hauptperson möglichst viel von ihrer Welt mitteilen kann. Dafür braucht sie ein Gegenüber, das ihr vollkommen recht gibt und darauf verzichtet, sie zu berichtigen. Dieses Gegenüber ist Milena, eine 24-Stunden Betreuerin, die mit viel Gespür und Humor den Alltag von Doro strukturiert und erleichtert. Milena ist als Mensch einfach präsent in Doros Leben, sie entzieht sich auch nicht mit ihrem eigenen Schmerz und ihrer Einsamkeit, sondern begegnet Doro täglich neu und mit großer Offenheit.“

 

Die Beziehung dieser beiden Frauen ist ein Beispiel für eine gelingende Betreuungssituation, auch wenn diese auf einer Schieflage besteht, die das österreichische Pflegesystem prägt – dass wir auf die Dienste von Betreuer*innen aus ärmeren Ländern angewiesen sind und welchen Preis diese substanziell wichtigen Betreuer*innen dafür bezahlen, wird in dem Stück ebenfalls thematisiert.

 

Die Regisseurin Dagmar Ullmann-Bautz hat sich, nachdem 2014 bei ihrer Mutter eine Demenz diagnostiziert wurde, intensiv mit dieser Krankheit auseinandergesetzt, hat gemeinsam mit ihrer Schwester Renate Bautz und der Unterstützung von Daniela Egger ein umfangreiches Übungsprogramm, eingebettet in einen speziellen auf ihre Mutter zugeschnittenen Tagesrhythmus entwickelt.

Die Krankheit hat für sie den Schrecken verloren und sie hat immer mehr auch die positiven Seiten entdeckt. „Wir lachen viel mehr zusammen, haben mehr Spaß als früher und eine berührende und wohltuende Nähe! Mir fällt es leicht, ihr nicht zu wiedersprechen – weshalb sollte sie in ihrem Alter noch irgendwelchen Konventionen folgen – das musste sie ihr ganzes Leben lang.“

Mir ist es ein großes Anliegen, eben genau diese positiven Seiten, die gemeinsame Freude, den Spaß, das „verrückt sein“, das gemeinsame Erinnern zu transportieren. Darüber soll im Stück neben den ganzen Schwierigkeiten, die natürlich zu bewältigen sind, auch erzählt werden, mit einer guten Portion Humor und Poesie.

 

Ein wichtiges Element des Stücks ist ein Chor, der Originalzitate von Menschen mit Demenz deklamiert. Die Sätze stammen aus Gesprächen mit Betroffenen, sie sind aus dem Zusammenhang gerissen und neu zusammengestellt – ihre Kraft sollen die vielen Aspekte einer Demenz eindringlich auf die Bühne bringen.

 

 

Es spielen: Hans Braun, Ulli Filler, Angela Gangl, Gilbert Hämmerle, Maria Keckeisen-Felder, Elisabeth Lindner, Nina Malfer, Verena Steurer, Ralf Stoffers, Simona Wulf,

Kostüme: Ulli Filler / Musik: Thomas Reif / Technik: Ruth Kanamüller 

Bühne und Regie: Dagmar Ullmann-Bautz

Layout und Grafik: Heinz Franziska Ullmann

Fotos: Heinz Franziska Ullmann, Roland Breuss und Jean Theisen

 

 

 

Dankeschön an